Das Klonschaf Dolly leidet an Arthritis

Das Klonschaf Dolly wurde im Sommer 1996 geboren und hat seit Februar 1997 viele Schlagzeilen gemacht. Nachdem das Klonschaf Dolly auf natürlichem Weg sechs Lämmer geboren hatte und ein gesundheitlich unauffälliges Dasein fristete, kommt nun die Neuigkeit vom Roslin-Institut in Schottland, wonach Dolly an Arthritis leidet. Bei einer Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren hat sich diese "Alterserscheinung" ungewöhnlich früh eingestellt. Dolly wurde aus Euterzellen eines sechsjährigen Finn-Dorset-Schafes geklont.

Ian Wilmut, der zu den Klonpionieren am Roslin-Institut zählt, erklärte gegenüber BBC, die Erkrankung des vergleichsweise jungen Schafes könne auf Probleme hindeuten. Allerdings sieht er noch keinen Beweis für einen Zusammenhang zwischen dem Klonverfahren und der Erkrankung. Nur Langzeitstudien, die auf repräsentativem Zahlenmaterial basieren, könnten diesen Nachweis erbringen. Wilmut forderte daher, dass die Klonforscher vollständige Informationen über die gesamte Lebensspanne ihrer geklonten Tiere austauschten.

Die Aktien der Firma PPL-Therapeutics gaben nach dieser Nachricht 15% nach. Allerdings waren sie einen Tag zuvor, als PPL-Therapeutics die Geburt von genetisch veränderten Schweinen vermelden konnte, um 40% gestiegen.

Kommentar: Es ist durchaus möglich, dass die Klonforscher Ihre Informationen bezüglich des Gesundheitszustandes ihrer geklonten Tiere austauschen werden. Bei geklonten Rindern müsste jetzt schon ein beachtlicher Erfahrungsschatz vorhanden sein. Damit ist aber nicht gesichert, dass entsprechende Informationen auch an die Öffentlichkeit gelangen. Firmen, wie PPL-Therapeutics haben Interesse an Erfolgsmeldungen. Deshalb findet man auf der Webseite von PPL-Therapeutics zwar die Meldung von den geklonten Schweinen, vermisst aber jegliche Angaben über die Erkrankung Dolly's. Im Übrigen ist die Erkrankung an Arthritis ein vergleichsweise kleines Übel, wenn man bedenkt, dass sich lediglich 1 bis 5% der erzeugten Embryonen überhaupt bis zur Geburt entwickeln und ca. 50% der geklonten Tiere kurz nach der Geburt verenden.

Reproduktives Klonen